In meinem persönlichen Jahresrückblick 2020 kann ich ein versöhnliches Fazit ziehen. Manche Ziele waren leichter zu erreichen als erwartet, andere leider nicht. Am wichtigsten jedoch: Meine Familie und ich sind im Wesentlichen gesund durch das Jahr gekommen.
Da war zuerst einmal mein Blog. Ich wollte schon seit etlichen Jahren ein Blog betreiben. Und 2020 habe ich tatsächlich meinen ersten Beitrag veröffentlicht.
Private Ziele
In meinem Sportverein wollte ich ein paar neue Veranstaltungen in Angriff nehmen. Auch im Bereich der Trainerausbildung und bei Wettkampfteilnahmen hatte ich mir einige Ziele gesetzt. Corona hat dazu geführt, dass alles abgesagt wurde. Aufgeschoben ist aber bekanntlich nicht aufgehoben. Ich hoffe darauf, die Ziele im neuen Jahr verfolgen zu können.
Da ich aber normalerweise viel unterwegs bin, war die Idee von 10 Ganztageswanderungen durchaus herausfordernd. Dank der freien Zeit war diese Schwelle schon am 1. August erreicht. Wer hätte das vorher gedacht? Im Endeffekt habe ich sogar mehr Sport als sonst betrieben und meine Ernährung umgestellt. Mein Ziel, das Gewicht unter 80 Kilo zu bekommen – das waren rund 7 Kilogramm – hat wunderbar geklappt.

Finanzieller Jahresrückblick 2020
Die Entwicklung der Aktienmärkte im März und April war durchaus ein kleiner Schock. Vom höchsten Stand zuvor sind meine Depots zusammengerechnet um rund 40.000 Euro gefallen. Das waren zu dem Zeitpunkt immerhin etwa 30 Prozent. Sowohl beim Dividenden- als auch beim Kursdepot bin ich meiner Strategie allerdings treu geblieben.
Die Entwicklung im Dividendendepot

Auch als die Kurse stark gefallen sind, habe ich erst einmal keine Aktien aus dem Dividendendepot verkauft. So sehr es geschmerzt hat, überall rote Zahlen zu sehen. Und schließlich sind die Kurse ja auch wieder gestiegen. Gerade einmal vier von 26 Aktienpositionen stehen unter meinem Einkaufskurs. Die anderen sind teilweise deutlich im Plus.
Die Bilanz meiner Dividendenerträge 2020 ist ein wenig durchwachsen. Im verlinkten Beitrag habe ich das detaillierter betrachtet. Insgesamt sind dabei etwas mehr als 2.000 Euro in meiner Kasse gelandet, wobei das Dividendendepot einen um rund 1% erhöhten Ertrag lieferte.
Folgende Aktien sind zu meinem Dividendendepot dazugekommen:
Anz. | Unternehmen | WKN | Kaufpreis |
---|---|---|---|
8 | 3M | 851745 | 1.128,60 € |
7 | Illinois Tool Works | 861219 | 1.092,98 € |
8 | Johnson & Johnson | 853260 | 1.036,44 € |
17 | Lowe’s Companies | 859545 | 2.147,56 € |
13 | McCormick | 858250 | 2.092,54 € |
9 | PepsiCo | 851995 | 1.079,80 € |
14 | RPM International | 863462 | 1.015,00 € |
43 | Sysco | 859121 | 2.095,56 € |
11 | Waste Management | 893579 | 1.064,21 € |
12.718,90 € |
Aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Situation haben einige Unternehmen ihre Dividenden gekürzt. Damit haben sie aber ihr Recht verwirkt, in meinem Dividendendepot zu verweilen. Dementsprechend sind diese Positionen von mir verkauft worden – selbst, wenn ich damit Verluste realisiert habe. Dazu kamen noch Teilrechte aus den Spin-Offs von Siemens (Siemens Energy) und Pfizer (Viatris).
Anz. | Unternehmen | WKN | Gewinn/Verlust |
---|---|---|---|
109 | CTS Eventim | 547030 | -75,48 € |
69 | Sixt VZ | 723133 | -1.314,90 € |
120 | SSE plc | 881905 | -344,34 € |
0,5 | Siemens Energy | ENER6Y | 11,50 € |
0,371 | Viatris Inc. | A2QAME | 5,10 € |
-1.718,90 € |
War das die richtige Entscheidung, die Aktien zu verkaufen und damit einen Verlust zu realisieren? Das weiß ich nicht genau. Aber schon in der Vergangenheit habe ich Aktien abgestoßen, die ihre Dividende gekürzt haben. Und in vielen Fällen haben die Unternehmen ihre Dividende im Jahr darauf sogar noch weiter gekürzt. Und die Kurse haben sich dann auch oft alles andere als gut entwickelt. Das wollte ich gar nicht erst ausprobieren. Ich glaube, dass es Aktien gibt, bei denen ich zuverlässigere Ausschüttungen erwarten kann.
Die Entwicklung im Kursdepot

Anders sah die Geschichte in meinem Kursdepot aus. Als es mit Corona so richtig los ging und die Aktienmärkte eingebrochen sind wurden auch meine Stoppkurse einer nach dem anderen gerissen. Bis ich wirklich jedes einzelne meiner Papiere verkauft hatte. Aber schon im April habe ich wieder angefangen, neue Aktien zu kaufen. Insgesamt habe ich dabei doch ein ganz gutes Plus gemacht.
Datum | Anz. | Unternehmen | Gewinn/Verlust |
---|---|---|---|
08.01. | 15 | Varta | 647,25 € |
20.02. | 10 | Hikari Tsushin | -404,00 € |
26.02. | 12 | Mastercard | 286,00 € |
27.02. | 12 | CSL Ltd. | 178,48 € |
27.02. | 5 | Hypoport | -294,89 € |
27.02. | 140 | IVU Traffic Technologies | 547,40 € |
27.02. | 10 | Raytheon | -236,16 € |
28.02. | 17 | Secunet | -56,50 € |
10.03. | 2 | Constellation Software | -207,00 € |
12.03. | 10 | Amazon | 3.648,50 € |
19.03. | 6 | American Tower | 88,81 € |
08.06. | 13 | Sartorius VZ | 569,98 € |
24.07. | 7 | Netflix | 528,50 € |
26.08. | 220 | Kogan.com | 2.088,30 € |
03.09. | 50 | HelloFresh | 320,00 € |
04.09. | 220 | Kogan.com | 1.440,58 € |
21.09. | 2 | Amazon | 672,93 € |
29.10. | 42 | TeamViewer | -66,43 € |
09.12. | 13 | American Tower | -354,97 € |
9.396,78 € |
Die Depots im Vergleich
Leider habe ich in meinen Tabellen erst im März angefangen, den Wert beider Depots zu dokumentieren. Um sie zu vergleichen, mache ich es mir aber einfach: Wenn ich Geld von außen zuführe (also gespart habe), dann verteile ich es zu beiden Teilen auf das Kurs- und das Dividendendepot. Freies Geld, das einem bestimmten Depot zuzuordnen ist (durch Dividenden oder Verkäufe), wird diesem auch wieder zugeschlagen. Und dann zähle ich am Monatsende den Wert der Aktien und die Cash-Position zusammen. Klar, durch den Freibetrag von 801 Euro gibt es vielleicht eine kleine Verzerrung. Das kann ich aber für meine persönliche Betrachtung vernachlässigen.

Es ist also kein vollständiger Jahresrückblick, den ich hier liefern kann. Interessant finde ich es trotzdem. Der Abstand zwischen beiden Depots ist angewachsen; von anfangs 55.619,52 Euro auf 64.105,83 Euro zum Jahresende 2020. Allerdings ist das nur die halbe Wahrheit, denn das Dividendendepot ist von einem deutlich höheren Wert gestartet.
Im Endeffekt hat mein Dividendendepot in dieser Zeit um 23,3% zugelegt. Das Kursdepot ist sogar um 37,6% gestiegen. Allerdings sind diese Werte wenig aussagekräftig, da die Ausgangsbasis natürlich der Zeitpunkt des absoluten Tiefpunkt des Jahres ist.
Interessanter ist natürlich der Vergleich mit dem Jahresabschluss 2019 – damit wäre auch der coronabedingte Einbruch der Börsen voll mit drin. Daher habe ich mir für diesen Beitrag die Mühe gemacht, noch einmal den alten Depotauszug herauszusuchen. Damit komme ich auf die folgenden Zahlen:
Das Dividendendepot stand zum 31.12.2019 inklusive Cash bei 104.473,85 Euro. Ein Jahr später liegt der Wert bei 106.486,14 Euro. Das ist ein Zuwachs von mageren 1,9%. In Wahrheit ist das vielleicht gerade einmal der Betrag, den ich von außen zugeführt habe.
Das Kursdepot stand zum Jahresabschluss 2019 bei 33.782,93 Euro. Ebenfalls ein Jahr später steht es bei 42.834,63 Euro. Hier beträgt der Zuwachs also 26,8%. Ja, im Verhältnis ist der Wert des von außen zugeführten gesparten Geldes zwar größer. Trotzdem kann das Kursdepot eine deutlich bessere Entwicklung verbuchen.
Diesen Vergleich werde ich auch in Zukunft weiterführen. Es wird spannend sein, die Entwicklung beider Depots zu beobachten. Noch sind die Depots in ihrem Wert ja so unterschiedlich, dass das Dividendendepot trotz mauer Performance seinen Vorsprung in absoluten Zahlen ausbauen konnte. Wenn die Zuwachsraten so blieben, wie sie 2020 waren, dann würde das Polster zwischen beiden Depots bereits 2021 schmelzen.
Mindestens drei Jahre, also bis zum Jahresende 2022, möchte ich die Entwicklung der beiden Depots parallel beobachten. Wenn sich dann ein klarer Sieger herauskristallisiert könnte ich die Gewichtung der Geldzuflüsse neu gewichten.
Und das Fazit?
Ja, einiges war nicht möglich dieses Jahr. Dennoch: Gesund durch das Jahr gekommen, das war das Wichtigste. Mein Vermögen ist zwar „nur“ um 6,5% gewachsen. Nach dem Einbruch im Frühjahr und den Unsicherheiten, die uns das ganze Jahr begleitet haben bin ich damit aber auch sehr zufrieden. Und auch wenn manche Ziele einfach nicht zu erreichen waren – wir haben uns einfach andere gesucht.
Daher: Ja, es war ein zuvor unvorstellbar anderes Jahr. Für mich war es aber ein gutes Jahr!